SVSW Pressemitteilung
17. Februar 2025
Für die Schweizer unabhängigen selbsteinkellernden Weinbauern ist die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit Chile im Juni 2024 ein gefährlicher Präzedenzfall. Die 1,5 Millionen Liter chilenischer Weine, die zollfrei eingeführt werden können, sind eine Öffnung, die sich durch bevorstehende Freihandelsabkommen rasch erweitern wird. Dies ist für die Schweizer Weinproduktion inakzeptabel, denn sie wird bereits seit langer Zeit von sehr billigen Weineinfuhren bedroht. Die Lage ist umso besorgniserregender, als die Schweiz seit dem 1.1. 2024 mit der Aufhebung der Zölle auf allen Industrieprodukten ein wichtiges Argument für die bi- und multilateralen Verhandlungen verloren hat. Folglich wird die Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehört, zuerst auf dem Altar des Liberalismus geopfert. Die unabhängigen Schweizer selbsteinkellernden Weinbauern lehnen die gegenwärtig diskutierten oder bereits unterschriebenen Freihandelsabkommen entschieden ab und werden gegebenenfalls auf Referenda zurückgreifen.
Ausserdem sind wir sehr beunruhigt über die Undurchsichtigkeit der Bilateralen Abkommen III mit der Europäischen Union. Die Konkurrenz der europäischen Weine - deren Werbebudgets wesentlich höher sind als der Schweizer Betrag – ist die grösste Bedrohung für den Schweizer Weinsektor, der stark unter den Schleuderpreisen von importierten Weinen leidet. Die SVSW wehrt sich entschlossen gegen die bilateralen Abkommen III, die nichts anderes als die Fortsetzung einer Politik sind, die uns unakzeptable Wettbewerbsbedingungen aufzwingt! Wir sind nicht gegen solche Abkommen, verlangen aber mehr Gerechtigkeit: Unsere Produktionsbedingungen sind nicht wie diejenigen unserer Konkurrenten; um einen gerechten Wettbewerb zu erhalten, müssen Regulierungsmassnahmen getroffen werden.
Link:
> Solidarität mit den französischen Bauern und Winzern - SVSW Pressemitteilung 19.11.2024